Guidelines

Bildstil

Wir stellen den einzelnen Menschen ins Zentrum unserer Bildwelt. Darum präsentieren wir uns hell und freundlich, streben nach Nähe und Authentizität.

Inhalt

Allgemein

Die Bilder der Suva widerspiegeln auf sympathische Art realistische Situationen der Schweizer Arbeits- und Freizeitwelt, des Versicherungsalltags und der Rehabilitation.

Die Szenen spielen in einem modernen Umfeld: Arbeitssituationen, Prozesse und Geräte sind auf dem neuesten Stand. Sie entsprechen stets den geforderten Sicherheitsstandards. Arbeitnehmende tragen auf den Bildern die korrekte persönliche Schutzausrüstung (PSA). Ausnahmen sind möglich, wenn die fehlende oder falsche persönliche Schutzausrüstung im dargestellten Zusammenhang passt (z.B. Darstellung einer gefährlichen Situation).

Diversität in Bildern

Diversität (Diversity) bedeutet, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit und in ihrer Gemeinsamkeit anzuerkennen und allen gleiche Rechte zu gewähren. Zu den zentralenvgl. Gardenswartz, L.; Rowe, A. (1998): Managing Diversity, NY zählen u.a. Alter, Geschlecht, Hautfarbe und Religion.

Da der Mensch im Zentrum des Handelns der Suva steht, wollen wir in der visuellen Markenkommunikation einen Beitrag zu einem diversitätssensiblen Bildstil leisten. Wir wollen die Lebensrealität der Bevölkerung abbilden. Uns ist jedoch bewusst, dass wir diesem Anspruch in der täglichen Praxis der Bildproduktion bzw. -auswahl nicht immer gerecht werden können. Deshalb gilt es im Einzelfall abzuwägen, was machbar bzw. möglich ist. Es darf nicht dazu kommen, dass die mediale Repräsentation von Diversität über dem fachlichen Inhalt von Bildern steht.

Die Parameter des Suva Bildstils bilden den Rahmen zur Erstellung oder Auswahl sowohl von Informations- und Instruktionsbildern als auch von Imagebildern.

Bildaufbau

Der Bildaufbau, die Architektur des Bildes, ist wann immer möglich ruhig und «aufgeräumt» (geordnet) zu wählen. Unnötiges gilt es wegzulassen. Klarheit, ein direkter und «dokumentarischer» Blick auf die Bildaussage wird mit einem «parallelen» (orthogonalen) Standpunkt ermöglicht. Ein spannungsvoller Bildaufbau kann oft durch eine nicht zentrale Platzierung des Hauptmotivs erreicht werden.

Der Bildaufbau kann sich in seiner Architektur auf die Grundformen der Bildgestaltung beziehen (Kreis, Quadrat, Dreieck, Linie, Punkt und Fläche). Die Grundformen Kreis, Quadrat und Dreieck sollten jedoch im Bild nicht perspektivisch verzogen werden. 

Ein vielförmiger, unruhiger Bildaufbau soll vermieden werden. Ist ein klarer Fokus nicht möglich, kann der Bildaufbau durch eine dominierende, sich wiederholende Struktur, die in einer «geraden Ansicht» aufgenommen wird erfolgen.

Vielförmigkeit
Figur
Struktur

Bildausschnitt

Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass ein Bild in verschiednen Formaten (Medien) eingesetzt werden kann. Die Anforderungen an das Format ist nach Möglichkeit im Vornherein zu klären. Bei Porträtaufnahmen sind Ganzkörperaufnahmen wie auch Brustbilder möglich. Als Grundsatz gilt jedoch: Der Mensch steht im Zentrum. Nahaufnahmen, die nur noch das Gesicht zeigen und kein Umfeld (keine Aktion) mehr erkennen lassen, sind nicht zulässig.

Der Bildausschnitt sollte so gewählt werden, dass das Hauptmotiv mit dem Umfeld einen spannungsvollen Bildaufbau ermöglicht. Entweder ist das Hauptmotiv im Vordergrund oder die Umgebung. Ein ausgewogenes, nicht definiertes Verhältnis zwischen Hauptmotiv und Umfeld wirkt oft spannungslos und ist zu vermeiden.

Leichte Anschnitte bei Personen (z.B. Füsse abgeschnitten) sind nicht zulässig.

Ausgewogenes Verhältnis
Mensch im Vordergrund
Umgebung im Vordergrund
Weniger gute Lösung
Bessere Lösung
(auch mit der Retusche im Hintergrund)

Perspektive / Standpunkt / Brennweite

Um einen klaren und ruhigen Bildaufbau zu erzielen, sollte keine «Drei-Punkt-Perspektive» verwendet werden. Es gilt möglichst direkte, parallel zum Bildmotiv ausgerichtete Perspektiven zu wählen.

«Zwei- und Ein-Punkt-Perspektiven» sollten ohne perspektivische Verzerrungen eingesetzt werden. Sprich Weitwinkelaufnahmen solltennicht zum Einsatz kommen. Die Verwendung von «Normalbrennweiten» und «langen Brennweiten» (Tele) unterstützen die Darstellung unverzerrter Grundformen in den Bildmotiven und ermöglicht einen ruhigen und «aufgeräumten» Bildaufbau.

Die Wahl des Standpunktes ist der Situation und dem Bildinhalt anzupassen. Extreme und gesuchte, unnatürlich wirkende Standpunkte sind zu vermeiden.

Drei-Punkt-Perspektive
Weitwinkel
Standardobjektiv

Schärfe / Unschärfe (Schärfentiefe)

Bilder, die in ihrem Bildaufbau (in ihrer Architektur) wenig räumliche Tiefe haben bzw. sehr flächig sind, dürfen keine Unschärfe aufweisen. Dies unterstützt den klaren, sachlichen Bildaufbau.

Bei komplexeren Bildmotiven kann jedoch der Einsatz einer gezielten Schärfe hilfreich sein. Mit einem klaren Fokus kann ein Sachverhalt oder eine Person hervorgehoben werden. Auch ein «nervöses» Umfeld kann durch Unschärfe in den Hintergrund «gedrängt» und beruhigt werden.

Gerade bei Porträts sollte der Fokus bzw. die Schärfe auf der Person und ihrer Handlung liegen. Eine zu hohe Unschärfe ist jedoch zu vermeiden. Unscharfe Bildelemente im Vordergrund sollten nur als «dezentes Mittel» eingesetzt werden. Sie dürfen nicht unnatürlich und zu dominant wirken.

Eine in der Postproduktion nachträglich erzeugte bzw. «unnatürliche» Unschärfe ist nicht zulässig.

Grosser Schärfebereich

Grosse (viel) Schärfentiefe

Kleiner Schärfebereich

Kleine (wenig) Schärfentiefe

Bild mit geringer räumlicher Tiefe

Alles muss scharf sein


Unschärfe bei Porträts

(ein unruhiger Hintergrund kann durch die Unschärfe beruhigt werden. Der Fokus liegt auf der Person)


Bildelement in der Unschärfe im Vordergrund

Störende unscharfe Bildelemente im Vordergrund

Vordergrund zu unscharf und zu enger Ausschnitt

(das Umfeld, die Tätigkeit ist nicht mehr erkennbar)

Farbe

In den Suva-Bildern sollte eine natürliche*, leicht entsättigte Farbgebung herrschen. Wann immer es die Situation und das Bildmotiv zulassen, sollte eine etwas wärmere Grundstimmung vorherrschen. Sehr bunte und poppige Bilder, mit knalligen Farben sind zu vermeiden.

[*natürlich im Sinne von keine «Falsch-Farben». Farben, die nicht der Situation vor Ort entsprechen.]

Monochrome Bilder sind entweder s/w oder blau. Sie sind formal reduziert und dienen hauptsächlich als Hintergrundbilder für Textbroschüren.

Imagebilder berücksichtigen neben den allgemeinen Stilmitteln auch den Suva typischen Farbdialog von Orange und Blau. Die beiden Farben erzeugen eine farbliche Grundtonalität der Bilder, werden aber auch als gezielte Akzente eingesetzt. Diese farblichen Akzente können nachträglich in der Bildbearbeitung hervorgehoben oder verstärkt werden.

Bunt / Falschfarben
Natürliche Farbgebung
Suva-Farben

Licht

Das Licht sollte natürlich (in Bezug auf die Situation) und hell wirken. Farbige Kunstlichter sind nicht zulässig. Eine gleichmässige Ausleuchtung unterstützt die Natürlichkeit und Authentizität der Bilder. Der Kontrast sollte immer ausgewogen sein, sprich weder zu hoch noch zu flach.

«Sanfte» Gegenlichtaufnahmen können durchaus eine Stimmung im Bild unterstützen, sofern diese der Lichtführung und der Bildarchitektur entsprechen. Überzeichnetes und «entstellendes» Gegenlicht gilt es zu vermeiden.

Natürlicher Kontrast
Sanfte Gegenlichtaufnahmen

Zu hoher Kontrast
Theatralisch / falsche Farben
Zu geringer Kontrast (flaues Bild)

«Entstellendes» Gegenlicht

Editing bei Reportagen und Bildfolgen

Bei Reportagen und Bildserien ist die Bildauswahl (das Editing) ein wichtiger Bestandteil. Eine Reportage braucht ein «Einstiegsbild», einen Mittelteil der einen guten Rhythmus hat und ein «Abschlussbild» das noch einmal einen starken Akzent setzt und in Erinnerung bleibt.

Unter Rhythmus versteht man in der Bildfolge eine gute Abwechslung von «Totalen» (Übersichtsbilder) und Detailbilder, die den Betrachter anziehen (näher heranholen). Der Übergang von Bild zu Bild gilt es bewusst zu wählen. Dabei sind neben dem Rhythmus die Farben und der Bildfluss wichtig. Reportagen sollen aus min. 5 bis max. 9 Bildern bestehen. Sie werden bei Events oder Themen mit klarer Narration gefordert.

Unter Bildfolgen verstehen wir zusammenhängende Bilder zu einem Thema, die einen Sachverhalt klarer darstellen. Die Klammer der 2 bis 4 Bilder bildet zum einen das Thema selbst (Objekt, Ort, Sachverhalt u.a.) und zum anderen ist darauf zu achten, dass Farbe, Perspektive und der fotografische Duktus übereinstimmen.

Reportagen wie Bildfolgen werden vorwiegend auf der Webseite und den sozialen Medien verwendet. Zum Teil in Schulungsbroschüren. Die Vorgaben zu den Bildformaten sind zu berücksichtigen.

Beim Editieren, bei der Auswahl der Bilder, gilt es zum einen die Bilder auf den Suva Bildstil hin zu untersuchen und zum anderen auch auf die Bildinhalte. Diese müssen der Marke Suva entsprechen!

Editing bei Reportagen

Der Unterschied zwischen einer Reportage und einer Bildfolge besteht im Narrativ. Das Narrativ einer Reportage ist umfassender und mehr einer zeitlichen Abfolge unterworfen.

Bei einer Reportage werden mehrheitlich folgende Kriterien angewendet:

  • Einstiegsbild(er)
  • Hauptteil (die Geschichte wird erzählt)
  • Rhythmus in der Bildabfolge ist zu beachten (Totale - Details)
  • Wechsel von dem einen zum anderen Bild («Lesefluss»)
  • Schlussbild (sollte möglichst ein gutes Bild sein, das in den Köpfen hängen bleibt)
  • Homogenität der Reportage beachten (manchmal passt ein sehr gutes Bild nicht in die Serie)
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Editing bei Bildfolgen

Bei einer Bildfolge liegt der Fokus mehr auf dem «Erklären» als auf dem Erzählen einer Geschichte (eines Events). Das Narrativ und die Emotionen sind etwas weniger wichtig.

Eine Bildfolge kann auch «nur» das Ziel haben, anhand von mehreren Bildern einen Sachverhalt, eine Abfolge, eine «Bedienungsanweisung» zu erläutern.

Bei einer Bildfolge werden mehrheitlich folgende Kriterien angewendet:

  • Die Bilder müssen erklärend sein
  • Sind die Bildabfolgen aufschlussreich und zeigen sie das zu Erklärende?
  • Auch hier kann ein Überblick der Situation hilfreich sein.
  • Möglichst das Wesentliche zeigen (klarer Fokus / Bildausschnitt)
  • Die Schritte zwischen den Bildern müssen nachvollziehbar sein (bildlich oder textlich)

Downloads

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Entscheidungshilfe für die Anwendung der Parameter

Matrix zur Bestimmung der Parameter für die verschiedenen Kanäle: Interne vs externe Kommunikation

PDF, 43.04 KB
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Markenidentität Bildstil

Kurzfassung 1 Seite A4: Definition der Markenidentität, welche im Bildstil der Suva repräsentiert werden soll.

PDF, 41.99 KB
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Briefingformular für Fotografen

Briefingvorlage, ausgefüllt an Fotografen weiterzureichen, welche Aufträge für die Suva ausführen.

PDF, 860.35 KB
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Zusammenfassung als PDF

Diese Seite gibt es als Zusammenfassung im PDF-Format. Zum Druck geeignet.

PDF, 9.68 MB