Infografiken
In unseren Informationsgrafiken kombinieren wir Text, Bilder, Diagramme und Illustrationen, um komplexe Informationen auf eine leicht verständliche Weise zu präsentieren.
Inhalt
Illustration vs Infografik
Illustrationen sind visuelle Darstellungen die oft Emotionen vermitteln, während Infografiken darauf abzielen, Informationen klar und strukturiert zu vermitteln.
Illustration
Eine Illustration dient in erster Linie der visuellen Darstellung und kann dekorativ sein. Sie wird oft verwendet, um Emotionen zu vermitteln, Geschichten zu erzählen oder Konzepte zu visualisieren, ohne notwendigerweise Daten oder Informationen zu präsentieren.
Beispiel: zum Thema Badeunfälle wird ein Bild von einem Freibad gezeigt (ohne dass konkrete zusätzliche Informationen vermittelt werden).
Informationsgrafik
Eine Infografik hat den spezifischen Zweck, Informationen, Daten oder komplexe Zusammenhänge klar und verständlich darzustellen. Sie kombiniert Text, Zahlen und grafische Elemente, um Wissen zu vermitteln und das Verständnis zu fördern. Eine Informationsgrafik kann also auch illustrative Elemente enthalten, es ist jedoch nicht jede Illustration eine Informationsgrafik.
Beispiel: innerhalb der Illustration des Freibades werden die 5 häufigsten Badeunfälle gezeigt. Eine Beschriftung benennt sie zusätzlich (evt mit einer Zahl, wie oft welche Unfall vorkommt).
Einordnung auf der Ikonizitäts-Skala
Je nachdem für wen eine Informationsgrafik gemacht ist und in welchem Medium sie erscheint, kann sie abstrakter oder emotionaler sein. Die Einordnung auf der Ikonizitäts-Skala kann Teil des Briefing für Infografiken sein.
Hilfe bei der Auswahl des Darstellungsmodells
1. Factsdarstellung mit Piktogramm
Bei der Factsdarstellung wird jeweils ein bestimmter Wert visualisiert. Ein Piktogrammen kann zusätzlich das Thema veranschaulichen. Wenn möglich sollte nicht nur die aktuelle Zahl gezeigt werden sondern die Veränderung zum Vorjahr als kleine Sparkline. Ergänzend zur absoluten Zahl kann ein Pfeil die Zunahme (Pfeil nach oben) oder eine Abnahme (Pfeil nach unten) in Prozent zeigen.
Darauf ist zu achten:
- Skalierung der Y-Achse der Sparkline von unterschiedlichen Darstellungen nebeneinander sollte in den Proportionen gleich sein
- Der 0-Punkt muss hier nicht gezeigt werden
Alternatives Darstellungsmodell:
Factsdarstellung mit Illustration
Vorgehen empfohlen:
suva-intern
2. Factsdarstellung mit Illustration
Beschreibung: Facts können auch mit Illustrationen veranschaulicht werden. In diesem Fall sollten die Werte proportional auf die Schriftgrösse übertragen werden (-> siehe 12. Schrift). Die Illustrationen können im gleichen Massstab sein.
Darauf ist zu achten:
- bei Umsetzung mit Hintergrund sollten Texte auf möglichst hellen, ruhigen Flächen liegen und gut lesbar sein
- Grössenproportionalität der Schrift beachten
Alternatives Darstellungsmodell:
Factsdarstellung mit Piktogramm
Vorgehen empfohlen:
extern
3. Balkendiagramm
Ein Balkendiagramm stellt einzelne Werte durch (horizontale oder vertikale) Balken dar. Es sind auch Gruppen von Balken und gestapelte Balken möglich. Die Länge der Balken ist proportional zum dargestellten Wert.
Darauf ist zu achten:
- Wert-Achse muss bei Null beginnen
- Abschneiden/Unterbrechen der Balken vermeiden
- sinnvolle Reihenfolge der Balken, z. B. den Werten nach absteigend
- sinnvoller Einsatz der Farben, wenn möglich nur Hauptfarbe einsetzen
Alternative Darstellungsmodelle:
Balkendiagramm mit Illustration (bei 2–3 Werten)
Kreisdiagramm (nur wenn Gesamtheit 100 % ergibt)
Umsetzung empfohlen:
suva intern
4. Balkendiagramm mit Illustration
Werte können passend zum Thema mit einer Illustration längenproportional (die Länge der Spur im Schnee ist analog zum Balken) umgesetzt werden. Die Illustration kann den Betrachter auf einer emotionalen Ebene abholen und es ist schnell klar, welches Thema die Grafik behandelt.
Darauf ist zu achten:
- auch illustrativ sollten die Werte exakt/ rechnerisch umgesetzt werden
Alternatives Darstellungsmodell:
Balkendiagramm (bei mehr als 3 Werten)
Vorgehen empfohlen:
extern
5. Veränderungsdarstellung
Die Veränderungsdarstellung eignet sich gut, um die Veränderung zwischen zwei Werten (z. B. Vorjahr und aktuelles Jahr) zu zeigen. Von der Grundlinie aus werden die positiven Werte nach oben und die negativen nach unten abweichend dargestellt.
Darauf ist zu achten:
- Eignet sich nur wenn keine absoluten Werte gezeigt werden, nur +/- Steigerung/Abnahme
- Abweichung auf der Y-Achse proportional darstellen
- sinnvolle Einfärbung der positiven und negativen Werte
Alternatives Darstellungsmodell:
Liniendiagramm (Entwicklung über eine längere Zeitspanne)
Vorgehen empfohlen:
suva-intern oder extern
6. Liniendiagramm
Liniendiagramme zeigen fortlaufende Daten im Verlauf der Zeit. Es wird vor allem die Entwicklung eines Werts betont.
Darauf ist zu achten:
- auf der X-Achse gleichmässige Abstände für die Zeit verwenden
- sinnvolle Auswahl von angeschriebenen Zeitpunkten treffen (je nach Daten z. B. jährlich, alle 5 Jahre, etc.)
- Beginn der Y-Achse bei Null
- Achsen dürfen nicht verzerrt werden (Manipulation der Daten, z. B. Dramatisierung)
- eignet sich nicht, wenn zu viele Linien übereinander zu liegen kommen
Alternative Darstellungsmodelle:
Factsdarstellung mit Piktogramm (wenn nur 2 Werte gezeigt werden)
Veränderungsdarstellung (wenn jeweils 2 Werte verglichen werden)
Vorgehen empfohlen:
suva intern
7. Kreisdiagramm
Ein Kreisdiagramm ist in mehrere Sektoren eingeteilt. Der Winkel eines Kreissektors ist proportional zum dargestellten Wert. Die Sektoren stellen Teilwerte eines Ganzen (als Teile eines Kreises) dar. Das Kreisdiagramm eignet sich zur Veranschaulichung einer Struktur, auch bei stark variierenden Grössen.
Darauf ist zu achten:
- der gesamte Kreis soll immer 100 % darstellen
- Anzahl Sektoren sollte (im Normalfall) sieben nicht übersteigen
- Sektoren der Grösse nach absteigend anordnen (angefangen oben in der Mitte), ausser wenn eine Ordnung nach inhaltlichem Kriterium Sinn macht
Alternative Darstellungsmodelle:
Balkendiagramm (gestapelt)
Treemap (bei mehr Unterteilungen oder sehr unterschiedlich grossen Unterkategorien)
Vorgehen empfohlen:
suva intern
8. Treemap
Eine Treemap ist eine Visualisierung hierarchischer Strukturen durch ineinander verschachtelte Rechtecke. Die Flächen der Rechtecke sind proportional zu den dargestellten Werten. So kann die Grössenverteilung/Struktur einer Gesamtheit anschaulich dargestellt werden und es entsteht ein Gesamtüberblick. Die unterschiedlichen Seitenverhältnisse der Rechtecke erschweren es jedoch, einzelne Flächen in Bezug auf ihre Grösse exakt miteinander zu vergleichen.
Darauf ist zu achten:
- Flächen der Grösse nach absteigend von oben links nach rechts unten platzieren
- Beschriftung wenn möglich innerhalb der Rechtecke setzen
- Die Grössenverhältnisse einer Treemap können z. B. in Excel korrekt umgesetzt werden
Alternatives Darstellungsmodell:
Kreisdiagramm (weniger Unterteilungen)
Vorgehen empfohlen:
suva-intern oder extern
9. Flächenproportionale Darstellung abstrakt
Flächenproportionale Darstellungen stellen Werte anhand einer Fläche (z. B. Quadrat, Kreis oder Piktogramm) dar. Grosse Wertunterschiede können gut anhand von Flächenproportionalität gezeigt werden. Bei Flächen ist jedoch das genaue Ablesen von einzelnen Werten schwieriger als bei Balken. Deshalb sollten die einzelnen Wert wenn möglich angeschrieben sein.
Darauf ist zu achten:
- korrekte mathematische Umrechnung der Werte auf die Fläche muss berücksichtig werden (sonst werden Daten verfälscht)
- Alternatives Darstellungsmodell:
- Punktewolke (bestimmte Anzahl)
Vorgehen empfohlen:
suva-intern oder extern
10. Flächenproportionale Darstellung mit Illustration
Illustrative Umsetzungen der Themen können in flächenproportionalen Kreisen platziert werden. Durch den Einsatz der Illustrationen ist auf den ersten Blick klar, um welche Themen es in der Grafik geht.
Darauf ist zu achten:
- Illustrationen sollen klar verständlich und auf die wesentlichen Inhalte reduziert umgesetzt werden
- zu unruhige Farbgebung vermeiden
Alternatives Darstellungsmodell:
Flächenproportionale Darstellung abstrakt
Vorgehen empfohlen:
extern
11. Punktewolke
Die Darstellung eines Werts in einer Punktewolke veranschaulicht sehr deutlich die bestimmte Menge/Anzahl. Anstelle von Punkten können auch andere einfache geometrische Formen/Symbole eingesetzt und kombiniert werden.
Darauf ist zu achten:
- sinnvolle Umrechnung der Anzahl Punkte (z. B. 1 Punkt = 10)
- eignet sich nur bis zu einer Anzahl von ca. 1000 Punkten
Alternative Darstellungsmodelle:
Treemap
Flächenproportionale Darstellung abstrakt (bei sehr grossen Unterschieden)
Vorgehen empfohlen:
suva-intern oder extern
12. Schrift
Ein Zahlenwert wird auf die Schriftgrösse übertragen. Die Werte werden proportional auf Schriftgrösse übertragen oder es werden Wertgruppen gebildet (z. B. Werte 50–100 –> 20 Pt) mit proportionaler Abstufung. Die Darstellungsform gibt einen Eindruck über Grössenverteilungen, genaue Werte sind allerdings schwierig abzulesen. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Grössen anzuschreiben. Mit abgestuften Farbflächen können innerhalb der Schriftzeichen zusätzliche Unterteilungen eingefügt werden (gestapelte Balken in der Schrift).
Darauf ist zu achten:
- Ober- und Unterlängen können das Einschätzen der Grössenverhältnisse beeinträchtigen. Grossbuchstaben haben ähnlichere Flächenwirkung.
- eignet sich nur für kurze Begriffe
Alternative Darstellungsmodelle:
Factsdarstellung mit Illustration
Flächenproportionale Darstellung abstrakt
Punktewolke
Vorgehen empfohlen:
extern
13. Karte mit Mengenverteilung
Mit thematischen Karten oder Kartogrammen können quantitative Werte bezogen auf eine geografische Verortung gezeigt werden. Durch das Einfärben von Regionen können die Karten unterschiedliche Werte aufzeigen. Dabei beeinflusst jedoch die unterschiedliche Grössenwirkung der Regionen die Wahrnehmung – grosse Regionen treten mehr in den Vordergrund als kleine. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Karte für die geografische Verortung mit grafisch dargestellten Werten, wie flächenproportionale Kreise, zu kombinieren.
Darauf ist zu achten:
- sinnvolle Einteilung der Regionen
- klare und sinnvolle Abstufungen der Farbflächen
- geografische Gegebenheiten wie Seen und Kantonsgrenzen helfen zur Orientierung
Vorgehen empfohlen:
suva-intern oder extern
14. Karte mit Markierung
Karten können für eine geografische Markierung genutzt werden. Einem bestimmten Merkmal zugeordnete Symbole werden auf der Karte platziert. Verteilung und Häufungen innerhalb eines Kartenausschnittes werden dabei gut sichtbar.
Darauf ist zu achten:
- Umsetzung der Symbole verschiedener Merkmale sollten klar zu unterscheiden und auf der Karte gut erkennbar sein
- Karte möglichst schlicht und reduziert halten
- Geografische Gegebenheiten wie Seen und Kantonsgrenzen helfen zur Orientierung
Vorgehen empfohlen:
suva-intern oder extern
15. Erklärende Darstellung/ Handlungsanweisungen
Erklärende Illustration kann einen Sachverhalt, den Ablauf eines Ereignisses oder den Aufbau eines Objekts vereinfacht und aufs Wesentliche reduziert darstellten. Die Illustration eignet sich um ein Funktionsprinzip oder Zusammenhänge zu erklären.
Darauf ist zu achten:
- Farben ruhig und gezielt als Informationsträger einsetzen, wenn sinnvoll, Auszeichnungsfarbe Orange verwenden
- Textmengen und Anzahl gezeigter Elemente reduzieren
- Texte auf möglichst hellen, ruhigen Flächen platzieren, sollten gut lesbar sein
Vorgehen empfohlen:
extern
Downloads
Ansprechpersonen
Toni Gadza
Teamleiter Kreation
Nicole Wüthrich
Bereichsleiterin Design und Sprachen